Schmunzelgeschichten von der Ostsee

Madam Schnippig und das Schnippienchen von Siegfried Kümmel



"Jagd und Fallenbau"

Schon seit Urzeiten war es für den Menschen wichtig, dass er sein Überleben durch die Besorgung von entsprechenden Nahrungsmittel sicherstellte. Mit dem Fortschritt seiner Entwicklung deckte er durch Ackerbau und Viehzucht einen erheblichen Teil seines täglichen Bedarfes und ergänzte die noch bestehenden Lücken durch das Erlegen von Wild über seine Streifzüge durch Wald und Flur.
Mit der Natur verwachsen gelang es ihm so, durch die Jagd mit dem Wurfspeer, mit Pfeil und Bogen oder mit der Keule oder dem Messer, größere oder kleinere Wildtiere zu erlegen. Ausdauer und Zeit waren von großer Bedeutung und die Gefahren lauerten überall.

Mit der Entwicklung der seinerzeit noch gering bekannten Techniken des Fallenbauens entstanden immer weiter verfeinerte Gerätschaften für das Einfangen von Wild, zusätzlich konnten die oftmals tagelangen Streifzüge über das Aufstellen von Fallen oder dem Herstellen von Fallgruben erheblich verkürzt werden.
Das Fallenstellen mit Schlingen-, mit Tret-, oder Trittfallen oder das Nutzen einer Fallgrube, krönte so manches Jagdergebnis mit Erfolg und das Auslegen von Ködern lockte bestimmte Wildtiere geradezu und ohne körperlichen Einsatz des Jägers in ihr Verderben.

Im Laufe weiterer Jahrhunderte veränderten sich die zur Jagd benötigten Waffen, Gewehre und Pistolen lösten den Wurfspeer sowie Pfeil und Bogen ab. Das Fallenstellen setzte sich mit der Veränderung der Jagdwaffen weiterhin durch. Das Jagen von Wild war bei dem Einsatz aufgestellter Fallen auch ohne ständiges dabei sein bequem möglich. Oftmals waren die Ergebnisse sogar gewollt beträchtlich, denn das Fell vieler Wildtiere wurde bei der Herstellung von Kleidung für die Präsentation des Standes benötigt. Die weitere Herstellung von Decken förderte die Nachfrage.
Das Wild wurde nicht mehr vordergründig zu der Besorgung von Nahrungsmitteln gejagt, nein, es ging letztlich nur noch um das Fell oder den Pelz.

Damit der sichtbar gewordene Raubbau zurück gedrängt werden konnte, so stellte man einige Arten kurzfristig unter Naturschutz. Verständliche Menschen hielten sich an Vereinbarungen und Abkommen und so konnten sich im Laufe der Zeit einige Wildarten, doch nicht alle, wieder erholen.
Das tierquälende Fallenstellen wurde gleichfalls eingeschränkt und hier und da verboten.

Bei einigen Menschen ist jedoch ein Rest des Urtriebes der Fallenstellerei verblieben. Diese Gruppe soll noch heute über das Aufstellen pfiffig erdachter Fallen zu einem Erfolg zu gelangen, selbst dann, wenn die Technik der von ihnen aufgestellten Falle oder der durch sie selbst ausgehobenen Fallgrube einen Erfolg weit von sich weist und ein Wechsel von Tier auf Mensch erst gar nicht in ihre Grundüberlegungen aufgenommen wurde.

Da soll es doch vor vielen Jahren eine derartige Fallenstellerei gegeben haben, über die eine Madam Schnippig und ein Schnippienchen bestens informiert gewesen sein sollen. Man munkelte sogar, das die nicht gelungene Fallenstellerei aus dem Ergebnis der durch diese mit eingebrachten Ideen und Gedanken zustande gekommen sein soll.

Die öffentliche Berichterstattung soll da vor Ort und sogar mit an der Falle gewesen sein, um über das gedacht erfolgreiche Jagdergebnis berichten zu können. Doch einiges soll da absolut schief gelaufen und im Nachgang in totales Stillschweigen gehüllt worden sein.

Mann soll, so sagte man, das Fell des Bären schon versoffen haben, bevor dieser erlegt ward.






Schmunzelgeschichte 09
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