Ihr Bürgerbote – kleine Geschichten von der Ostsee.            Forstsetzung des Ihr Bürgerbote 5

Doch eines Tages geschah etwas, womit keiner der Beteiligten gerechnet haben musste.
Die von der Gemeinde in Treuhand verwalteten und volkseigenen Grundstücke wurden nach jahrelang geführten Rechtsstreitigkeiten der Bundesrepublik Deutschland rückwirkend zugeordnet.
Der neue Eigentümer, die Bundesrepublik Deutschland, begann mit der Prüfung der von der kleinen Gemeinde im Laufe der Jahre geschlossen Kaufverträge der in Treuhand verwalteten Grundstücke, stellte erhebliche Mängel fest und meldete verschiedenste Nachforderungen an.

Bei den Nachforderungen handelte es sich um die Bezahlung der Differenz, die sich zwischen den tatsächlichen Werten und der unter ihrem vollen Wert verkauften Grundstücke ergab und um die Bezahlung von Schäden in Geld aus nicht begründbar und sachlich verständlichen Kaufpreisnachlässen.
Nun waren plötzlich und unerwartet nicht nur der Steuermann und seine Ruderer betroffen, mit betroffen war nun auch die kleine Gemeinde, deren Bürger jetzt das zu bezahlen hatten, was die Ruderer und Steuerleute vorab und in Gemeinschaft zu Schleuderpreisen im Laufe der Jahre so an die „Mannen“ gebracht hatten.
Das nach so vielen Jahren ein solches Unheil die kleine Gemeinde einmal treffen könnte, damit hatte wohl keiner der Beteiligten gerechnet und bei dem Machen des großen Geldes mit einkalkuliert.


Vor Zeiten hatte man doch nur, als für die kleine Gemeinde mit verantwortlich, die Höhe der Verkaufspreise der nicht gemeindeeigenen Grundstücke bestimmt, die Ausreichung zinsloser Kredite vereinbart und die Gewährung hoher Nachlässe ausgehandelt. Man hatte doch nur Grundstücke verkauft, die nicht aus dem gemeindlichen Eigentum, sondern aus dem Treuhandvermögen des Staates stammten.
Mehr aber hatte man doch zum Wohle der Gemeinde nicht gemacht und das ein Herr Doktor so plötzlich mit zu dem Kreis der nun Betroffenen zählen sollte, das war schon gar nicht geplant. War er ein Boss, ein Steuermann in alter Zeit, so sah er nun sein Prestige im Ort gefährdet und er reagierte genau so, wie es das Leben in ähnlichen Fällen beschreibt.

Aus seiner Sicht unternahm er nun alles, was zu einer Vertuschung seiner „tollen“ Leistungen und Handlungen beitrug. Natürlich nicht allein, da waren doch noch die Ruderer, die noch oder schon wieder in den Gremien der Gemeinde an verantwortlicher Stelle in ehrenamtlicher Mission doch für die Sache ihre Arbeiten verrichteten.
Man lobte sich und seine Leistungen und machte andere schlecht. Man stellte sich selbst und auch die Ruderer als tolle Menschen hin und stellte andere dafür an den Pranger.
Man versuchte erneut alles unter den Tisch zu kehren und den nun einmal selbst gemachten Mist auf den Haufen anderer abzuladen.
Doch da gab es in dieser kleinen Gemeinde noch einige Bürger, die sich für ihre Gemeinde tatsächlich einsetzten, die des Denkens und des Lesens kundig waren und die schon längst verstanden hatten, um was hier eigentlich ging.

Wenn die Geschichte sich irgendwo im Lande tatsächlich zugetragen haben sollte, so werden die Leser, die dieser Meinung sind, schon den Ort der Handlung kennen und wissen wo sich dieser Ort im Lande wohl befinden könnte.

Ihr Bürgerbote – 6. Ausgabe – (Forstsetzung der Ausgabe 5.) Entwurf  -- C2010 Siegfried Kümmels kleine Geschichten
"Die Orte der Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen und Ähnlichkeiten mit real existierenden Orten sind rein zufällig".

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